Seekajakwochenende in Schleimünde

Paddeln auf Ostsee und Schlei vom 07. bis 09. April 2017

Die erste Gepäckfahrt 2017 unternahmen wir im benachbarten Bundesland Schleswig Holstein. Wir, das sind 5 befreundete Seekajaker von denen Harry, Andreas und Olaf vom RKC dabei waren. Unsere Planung vom Campingplatz Steinberghaff zu starten, am ersten Tag auf der Ostsee bis zur Lotseninsel in Schleimünde zu paddeln und am zweiten Tag auf der Schlei die Tour in Lindaunis zu beenden konnten wir ohne Wetterbedingte Änderungen auch genau so durchführen.

Am frühen Freitag-Abend, nachdem alle logistischen Herausforderungen (  Anreise, Einkäufe, Auto umsetzen, Zeltaufbau) gemeistert waren, starteten wir stimmungsvoll am offenen Feuer mit Pils und deftigem Kesselgulasch in die neue Saison. Es wurde immer stimmungsvoller und aus dem frühen wurde ein später Freitag-Abend.

Pünktlichst um 11.oo Uhr waren wir am nächsten Morgen abfahrbereit auf dem Wasser. Die Salzwasser-Premiere für Harry sein nigelnagelneues Seekajak haben wir später gefeiert. Wir waren keine 10 Minuten vom Ufer entfernt als Andreas die himmlische Ruhe lautstark durchbrach “ Eh Leute vor uns  ein Wal“. Und tatsächlich, ein wahrscheinlicher Schweinswal tauchte 2x kurz vor uns auf. Es blieb leider die einzige Wal-Sichtung. Mit angenehm zu paddelnden Rückenwind und zeitweiligem Sonnenschein kamen wir zügig und entspannt voran. Auf Höhe Leuchtturm legten wir am Strand in Falshöft zur Pause an. Nach kurzem Imbiss wurde uns bewusst, dass es doch recht kühl und windig war. Wir zogen es vor schnell wieder in die Boote zu kommen. Weiter auf dem Weg nach Schleimünde paddelten wir entlang schöner und teilweise geschützter Küstenstreifen und erreichten unser Tagesziel gefühlt viel zu früh. Die Etappe zu verlängern kam nicht in Frage da die Mehrheit von uns den Platz mit Kultstatus noch nicht kannten, und wir hier auf jeden Fall übernachten wollten. Der Wasserwanderrastplatz ist von Landseite nicht zu erreichen. Ein angrenzendes NSG verhindert dies. Mit Ausnahme weniger Segler war der Platz verwaist. Kein Hafenmeister im Dienst, die „Giftbude“ noch im Winterschlaf, die Toiletten verschlossen, so hatten wir die freie Platzwahl und richteten uns ein. Umziehen, Zeltaufbau, Umgebung erkunden und ersten Manöverschluck genießen, so ließ sich die Zeit angenehm vertreiben. Wir hatten gerade den windgeschütztesten Platz für einen weiteren stimmungsvollen Abend ausgemacht, als wir am Horizont eine Gruppe von 4 Paddlern aus Richtung Eckernförde kommen sahen. Im Gegensatz zu uns durften Sie gegen den Wind arbeiten und wir hatten ausreichend Gelegenheit Sie aus unserer gemütlichen Runde zu beobachten. Dank der Webcam in Schleimünde konnten wir übers Smartphone sogar verfolgen wie die Kameraden Ihre Zelte aufbauten, ohne dass wir auch nur annähernd auf Sichtweite waren. Seltsamerweise kamen wir überhaupt nicht miteinander ins Gespräch. Jede Gruppe machte Ihr Ding.  Auch an diesem Abend brannte dann irgendwann das Feuer, wir erlebten einen schönen Sonnenuntergang, stoßen unter anderem auf Harry sein Boot an und quatschten bis in den frühen Morgen.

Beim gemeinsamen Frühstück wurde schnell klar das es insbesondere für uns Rostocker ein langer Sonntag werden würde. Um 10.30 Uhr waren wir auf dem Wasser. Vor dem Ablegen haben wir dann doch noch erfahren, dass die anderen Paddler von Vereinen aus Kiel waren und  dorthin an diesem Sonntag paddeln wollten. Ca. 50 km, Respekt. Für uns war heute paddeln gegen Wind, Strömung und Kater angesagt. Die Sonne von vorn war zwar sehr angenehm, hat uns aber auch gut eingebrannt. Wir waren überrascht von der schönen und abwechslungsreichen Küstenlandschaft links und rechts der Schlei. Immer wieder zeigten sich kleine Buchten mit Sandstränden, dann wieder nette Anwesen mit charmanten Häuschen und auch einige sehr reizvolle Ortschaften. Höhepunkt war die Kulisse von Kappeln und ein Stopp in Arnis, der kleinsten Stadt Deutschlands. Da wir uns damit abgefunden haben das es spät werden wird, haben wir hier am Strand und dem dortigen Cafe ausgiebig pausiert. Bis zum Ziel in Lindaunis war es nun nicht mehr all zu weit. Eher gemütlich als sportlich ließen wir die Tour auf den letzten Kilometern ausklingen.

Nun hieß es wieder Umziehen, Autos holen und startklar werden. Gegen 18.00 Uhr traten wir zufrieden aber auch spürbar geschafft die Heimreise  an.  

Wir haben an diesem Wochenende eine sehr schöne Landschaft für uns entdeckt und einen tollen Übernachtungsplatz in Schleimünde gehabt. Die insgesamt 45 Paddelkilometer waren zudem ein gutes Maß zum Auftakt in die neue Saison. Ein Besuch dieser Gegend ob zu Land oder auf dem Wasser ist sehr zu empfehlen. Das Schönste aber war, das wir 5 wieder einmal beisammen waren, unsere Freundschaft und die Gewissheit sich auf den anderen verlassen zu können weiter gefestigt wurden.

Liebe Grüße von Olaf Haase

 

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